WAS MUSS ICH FÜR DEN PASSIVEN BRANDSCHUTZ BEACHTEN?
INTEGRIERTE SYSTEME FÜR DEN PASSIVEN BRANDSCHUTZ
Bei der Wahl des richtigen Schutzsystems sind einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen: die zu behandelnden Materialien, die zu anwendenden Methoden, die verschiedenen Brandarten und die geltenden Normen.
WARUM IST BRANDSCHUTZ WICHTIG?
AKTIVER UND PASSIVER SCHUTZ
DIE ABKÜRZUNG REI
Die Abkürzung REI beruht auf französischen Wörtern
- Résistance = R = Tragfähigkeit
- Etanchéité = E = Raumabschluss
- Isolation = I = Wärmedämmung
In Deutschland und Österreich wird die Tragfähigkeit „R“ mit der Abkürzung „F“ gekennzeichnet.
Überdies gibt es weitere weniger bekannte Kriterien, die aber von den neuen europäischen und nationalen Normen mehr und mehr gefordert werden.
Die Normen definieren mit dem Kürzel REI die Fähigkeit einer Bauausführung, eines Bauabschnitts oder eines Konstruktionselements, verschiedene Merkmale eine bestimmte Zeit lang aufrechtzuerhalten.
Nicht alle Leistungsmerkmale werden zugleich gefordert. Für tragende Elemente ist die Tragfähigkeit für eine bestimmte Zeit (R) immer gefordert, während für nicht tragende Trennelemente, wie zum Beispiel Innenwände, die Tragfähigkeit (R) ein unbedeutendes Kriterium ist und der Raumabschluss (E) und die Wärmedämmung (I) an Bedeutung gewinnen (Abschottung)
Folglich sind Forderungen vom Typ R 30, RE 30, REI 30 und auch EI 30 möglich, welche die geforderten einzelnen oder mehrfachen Kriterien und die jeweilige Leistungszeit, hier 30 Minuten, beschreiben.
Die Leistungszeiten für die Feuerwiderstandsfähigkeit sind von den einschlägigen Normen vorgegeben und lauten 15, 30, 45, 60, 90, 120, 180 und 240 Minuten. Sie drücken die Zeit in Minuten aus, für die der Feuerwiderstand garantiert sein muss.
DIE VERSCHIEDENEN SCHUTZSYSTEME
Dämmschichtbildende Lacke / Reaktive Systeme – Verarbeitungsbereich Stahl, Gusseisen, Holz, Mauerwerk, Stahlbeton und Spannbeton
Vorteile: Sie lassen sich leicht verarbeiten und werden besonders geschätzt, weil sie die Anmutung des geschützten Elements nicht verändern.
REAKTIVE/ DÄMMSCHICHTBILDENDE LACKE
PASTÖSE PUTZE
„FIRE RESISTANCE“ & „FIRE REACTION“
Der passive Brandschutz unterscheidet zwischen Produkten, welche die Ausbreitung der Hitze verlangsamen, um den Schaden an Gebäuden und Bauten (fire resistance) zu begrenzen, und Produkten, welche die Brennbarkeit des normalerweise entflammbaren Werkstoffs reduzieren (fire reaction). Im Falle von feuerbeständigen tragenden Bauteilen ist es notwendig, die Feuerwiderstandsfähigkeit für eine bestimmte Zeit zu erhöhen. Im Falle von brennbaren Bauteilen, wie beispielsweise Holz, wird neben der Feuerwiderstandsfähigkeit auch gefordert, dass das Holz nicht am Auslösen des Feuers und an seiner Ausbreitung beteiligt ist. Hinsichtlich des Widerstands (resistance) steht die Leistungszeit im Vordergrund, während es für das Brandverhalten (reaction) keine Verbindung mit dem Zeitfaktor gibt, der Baustoff muss die von den Normen geforderte Brennbarkeitsklasse erfüllen.
DÄMMSCHICHT- BILDENDE ODER FEUERFESTE LACKE
- Den der Dämmschichtbildung und den, der die Feuerfestigkeit der Baustoffe verbessert.
- Der Begriff Intumeszenz (Dämmschichtbildung) stammt vom lateinischen Wort „intumescens“, zu Deutsch anschwellen, und beschreibt exakt den Abwehrmechanismus, den die entsprechenden Anstriche aktivieren, wenn sie Hitze oder Flammen ausgesetzt werden – sie schwellen an und bilden eine Kohlenstoffschicht, die als Schutzbarriere dient. Dieses System wird eingesetzt, um die Feuerwiderstandsfähigkeit von Bauten zu erhöhen (fire resistance). Es nutzt dazu das Wärmedämmungsvermögen des Schaums, der sich durch den chemisch-physikalischen Prozess bildet, der vom Temperaturanstieg ausgelöst wird.
- Ein Lack wird als brandhemmend (feuerfest) definiert, wenn er Merkmale besitzt, dank der die Brennbarkeit des Untergrunds (z.B.: Holz) auf den er aufgetragen wurde, erheblich reduziert wird. Brandhemmende Lacke nutzen chemische Reaktionen, welche die Flammen löschen und die Brandausbreitung hemmen. Das Auftragen von brandhemmenden Lacken dient folglich der Veränderung des Brandverhaltens von Baustoffen (fire reaction).
VERSCHIEDENE LÖSUNGEN FÜR VERSCHIEDENE BAUSTOFFE
Die chemisch-physikalischen und mechanischen Eigenschaften der verschiedenen Untergründe und deren unterschiedliches Brandverhalten erfordern spezifische Technologien für jede Situation.
Es gibt vier hauptsächliche Verarbeitungsbereiche für die passiven Brandschutzsysteme:
- Stahl: Dämmschichtbildende Lacke und brandhemmende Putze verlangsamen die Wärmeübertragung und verzögern damit das Erreichen der kritischen Temperatur bei der die Tragfähigkeit des Elementes versagt (Tcr). Entdecken Sie Amonn-Lösungen.
- Holz: Dämmschichtbildner und brandhemmende Produkte verlangsamen die Brennprozesse und deren Geschwindigkeit. Entdecken Sie Amonn-Lösungen.
- Stahlbeton und Spannbeton: Reaktive Lacke und brandhemmende Putze verlangsamen die Wärmeausbreitung und schützen die Metallbewehrungen vor dem Erreichen der kritischen Temperatur bei der die Tragfähigkeit versagt. Entdecken Sie Amonn-Lösungen.
- Mauerwerk: Reaktive Lacke und brandhemmende Putze erhöhen den Feuerwiderstand und die Haltbarkeit der Wände. Entdecken Sie Amonn-Lösungen.
DIE BRANDSCHUTZ-KETTE
Die Gesetzgebung ist komplex und viele Personen sind beteiligt, um einen Bau aus der Sicht des Brandschutzes als normgerecht zu definieren: Eigentümer, Planer, Baufirma, befähigter Fachmann, Installateur, Kontrollstellen. Um jeden Einzelnen in technischen und operativen Angelegenheiten und auf allen Ebenen zu unterstützen und um ein wahrhaftes Teamwork zu schaffen, hat Amonn eigens die Abteilung „Engineering & Support“ erschaffen. Diese Abteilung bietet den Planern, befähigten Fachleuten und Handwerkern eine qualifizierte Unterstützung bei der Planung, Verarbeitung und Überprüfung der dämmschichtbildenden Systeme für den aktiven Brandschutz.