Welche Beschichtungen gibt es?
Vor der Verlegung können Metalle durch industriell aufgebrachte Beschichtungen, wie z. B. durch Pulverbeschichtung oder Einbrennlackierung, bearbeitet werden. Alle Verfahren haben zum Ziel, die Oberfläche farblich zu gestalten und das Material vor Witterungseinflüssen zu schützen. Am häufigsten wird Stahl auf diese Weise bearbeitet, aber auch Aluminium lässt sich mit industriellen Verfahren behandeln.
Pulverbeschichtung
Bei der Pulverbeschichtung wird ein elektrostatisch geladenes Farbpulver auf das Metall gesprüht, das anschließend bei 180 bis 200° C eingebrannt wird.
Vorteile: Ein kostengünstiges und umweltfreundliches Verfahren, das für fast alle RAL-Farben möglich ist. Pulverbeschichtete Metalle sind schlagfest und können auch nachträglich bearbeitet werden, ohne den Lack zu beschädigen. Sie können mechanisch belastet werden und sind witterungsbeständig. Die beschichtete Oberfläche lässt sich gut reinigen.
Nachteile: Eine spätere Entfernung der Pulverbeschichtung ist nur sehr schwer möglich. Beschädigungen an der Oberfläche können nur schwer ausgebessert werden und unverzinkte Untergründe sind rostanfällig (Rostunterwanderungen können zudem meist erst spät erkannt werden). Eine Pulverbeschichtung wird meist mit höheren Schichtstärken aufgetragen und ist damit schwerer als eine normale Lackierung. Die Oberfläche ist nicht glatt, sondern hat meist eine leicht ungleichmäßige „Orangenhaut“. Bei langer Sonneneinwirkung werden Pulverbeschichtungen stumpf und kreiden aus.
Coil Coating
So wird die Verarbeitung von Metallen genannt, die auf einer Spule (englisch „coil“) angeliefert werden, abgewickelt, in einem kontinuierlichen Prozess beschichtet und anschließend wieder aufgewickelt werden. Der auf diese Weise hergestellte Verbundwerkstoff hat eine aus verschiedenen Schichten bestehende Lackierung: chemische Vorbehandlung, Grundierung und Decklack.
Vorteil: Hohe Elastizität der Beschichtung. Die aufgebrachte, gleichmäßig dicke Lackschicht ist enorm widerstandsfähig und garantiert, dass alle weiteren Fertigungsschritte wie Schneiden, Knicken und Falten durchlaufen werden können, ohne dass die Beschichtung reißt oder abblättert. Das Verfahren ist sehr wirtschaftlich und schont, dank seiner effektiven Ressourcennutzung und fast vollständigen Recyclebarkeit, die Umwelt.
Nachteil: Nur industriell anwendbar.
Manuelle Anstrichsysteme
Werksbeschichtungen kommen nach der Verlegung eines Bleches nicht mehr in Frage. Hier kommen Anstrichsysteme für neue/blanke Untergründe oder Renovierungsanstriche auf abgewitterten Beschichtungen und /oder bereits korrodierten und rostigen Untergründen zum Einsatz. Bessemer Anstrichsysteme eignen sich hier hervorragend. Bestehend aus einer rostschützenden Haftgrundierung oder roststoppenden Grundierung und den dazugehörigen langlebigen, dauerelastischen Deckanstrichen bietet Bessemer einen hochwertigen, dekorativen Komplettschutz.
Vorteil: Vollständig ausgetrocknet haftet die Farbe hervorragend auf diversen Untergründen. Leinölfarben bewähren sich seit Jahrhunderten. Sie blättern bei korrekter Verarbeitung nicht ab und können problemlos überstrichen werden.
Nachteil: Kein industrieller Anstrich, daher weniger kostengünstig.